Su Jochen
Mein Biograph: |.............../..... |............../...... |............./....... |............/........ |.../\_.../......... |../....\/........... |./................... |/_____________ Wer bist Du? Wie wird man so erfolgreich? Kann ich Deine Kinder großziehen? Ich bekomme viele Fragen gestellt. Diese aber nicht. Stattdessen interessieren sich die Leute für meinen Lebenslauf. Ich will aber wirklich keinen zutexten, ich bin ja eher ein stiller Mensch. Fast schon verschlossen. Ich rede nicht viel. Und lange Sätze, die weder Anfang noch Ende, dafür aber jede Menge kaffkaeske Schachtelsätze oder Nebenwindungen haben, die zu nichts führen, außer, dass man damit seine Leser irritiert, bis sie wieder von vorne anfangen müssen, damit sie überhaupt noch wissen, wie der Satz einmal angefangen hat, was zum Beispiel das Subjekt war, oder was das soll, dass sich das wortreiche Ungetüm irgendwann in einer überraschenden, dritten Abbiege verliert, liegen mir nicht. Mein Motto: Nicht labern - machen! Und so habe ich schon viel (durch-)gemacht. Ich bin seit rund 20 Jahren Journalist, neuerdings auch Autor. Meine literarische Laufbahn begann mit dem Verfassen von Karnickelzuchtschau-Impressionen und Hintergrundberichten diverser Karnevalssitzungen - *tätä*. Diese berufliche Orientierungsphase fasst die Überschrift meines ersten Artikels perfekt zusammen: "Es war eine Superzeit". Es war aber auch super, sich weiter zu entwickeln. So arbeitete ich zwischenzeitlich fürs Fernsehen, schrieb für den Boulevard und finanzierte knapp drei Jahre lang mein Studium als selbstständiger Fotograf für Agenturen und Magazine. Sogar Paparazzi wurde ich für einen halben Tag. Dann wurde mir der Kaffee zu kalt und die Warterei zu doof (Sollte Harald Schmidt das hier lesen: Verdammt, wo warst Du?!). Drehbücher schrieb ich auch, zwei - aber die wollte niemand verfilmen (Dabei wohne ich gar nicht in Berlin!). Da kehrte ich den visuellen Medien den Rücken und beschloss, nur noch für intelligente Magazine zu schreiben. Das funktioniert bis heute, wofür ich sehr dankbar bin. Abgesehen von meinen beiden Bestsellern, die ich auch schon geschrieben habe (Nummer 3 ist schon unterwegs), meinen zahlreichen Begabungen, meiner auffälligen Bescheidenheit und anderen Neurosen bin ich ein extrem ausgeglichener, unprätentiöser Mensch. Beachtung brauche ich nicht. Das verbindet mich mit den meisten Medienschaffenden. Vielleicht verbindet uns hier in Zukunft ja auch etwas. Wenn ich das richtig verstanden habe, geht es bei diesem sozialen Netzwerk ja genau darum...